AIDAcara eröffnet die Kieler Kreuzfahrtsaison 2019
Mit einem Anlauf der „AIDAcara“ startet Kiel am Sonntag, den 7. April, in die diesjährige Kreuzfahrtsaison.
KIEL. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG:
„Wir stehen vor einer spannenden Kreuzfahrtsaison mit vielen neuen Schiffen in Kiel. Am Ostseekai arbeiten wir am Neubau des zweiten Terminalgebäudes und sind in den Vorbereitungen für die Umsetzung des Landstromprojektes.“
Von den gut 30 Mio. Euro, die der Hafen derzeit in den Bereich Kreuzfahrt investiert, fließt die Hälfte in Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit. So befindet sich am Norwegenkai der Bau der ersten Landstromanlage des Handelshafens auf der Zielgeraden. Die Eröffnung soll in diesem Frühjahr erfolgen. Im kommenden Jahr werden auch das Kreuzfahrtterminal am Ostseekai sowie das Fährterminal am Schwedenkai einen Landstromanschluss erhalten. Die Ausschreibung für dieses innovative Projekt wurde jüngst veröffentlicht.
Dirk Claus:
„Für den Ostseekai rechnen wir im ersten vollen Betriebsjahr damit, 70 bis 80 Kreuzfahrtschiffe mit Landstrom zu versorgen. Dies entspricht der Hälfte der Kreuzfahrtanläufe an den innerstädtischen Terminals.“
ZAHLREICHE SAISONHIGHLIGHTS UND NEUER GRÖSSENREKORD
In dieser Kreuzfahrtsaison erwartet Kiel gleich mehrere Highlights und einen neuen Tonnagerekord. Nachdem die neue „Mein Schiff 2“ bereits zu Jahresbeginn am Ostseekai von der Meyer Turku Werft an TUI Cruises übergeben wurde, sind im Laufe der Saison sechs weitere Erstanläufe avisiert. Neu in Kiel sind die „Nieuw Statendam“ der Holland America Line, die „AIDAprima“ oder auch das Expeditionsschiff „World Explorer“. Häufigste Gäste sind die Schiffe der Reedereien AIDA, TUI Cruises, MSC und Costa, die Kiel als Reisewechselhafen nutzen.
Dirk Claus:
„Ich freue mich sehr, dass Costa die Anzahl der Kreuzfahrten ab Kiel in diesem Jahr wieder verdoppelt.“
Größtes Schiff der Saison ist die „MSC Meraviglia“ (171.600 BRZ), die zugleich einen neuen Tonnagerekord an der Förde aufstellt und 22 Nordeuropafahrten ab dem Ostuferhafen anbietet. Zahlenmäßiger Höhepunkt der Saison ist am 17. August, wenn mit der „AIDAprima“, der „AIDAluna“, der „Vasco da Gama“ und der „MSC Meraviglia“ gleich vier Hochseekreuzfahrtschiffe zusätzlich zu den großen Skandinavien-Fähren im Hafen liegen. In Kiel sind für das Jahr 2019 insgesamt 178 Anläufe (2018: 169) von 33 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen gemeldet. Die Gesamttonnage steigt auf über 15 Millionen BRZ (2018: 11,5 Mio. BRZ) bei einer erwarteten Passagierzahl von deutlich über 600.000 Reisenden.
TERMINALNEUBAU AM OSTSEEKAI GEHT IM SOMMER IN BETRIEB
Um der steigenden Anzahl an Passagieren auch künftig einen erstklassigen Service zu bieten, entsteht am Ostseekai im nördlichen Anschluss des bestehenden Terminals derzeit ein zweites modernes Abfertigungsgebäude. Die Arbeiten begannen Ende Oktober mit der Grundsteinlegung und werden bis in den Sommer andauern.
Dirk Claus:
„Auch wenn wir unseren ehrgeizigen Zeitplan damit nicht ganz einhalten, so gehen wir doch sehr gut vorbereitet in die Saison.“
An Liegeplatz 28 erfolgt die Abfertigung zunächst über eine Zeltlösung, die sich bereits im Aufbau befindet. Mit zunehmenden Baufortschritt des neuen Gebäudes wird der nördliche Liegeplatz über den Landgang wieder an das bestehende Terminal angebunden. Die Inbetriebnahme des Neubaus wird dann inmitten der Saison erfolgen. Am Ostseekai wurden die Wintermonate gleichzeitig genutzt, um den Kolkschutz der Liegeplätze auszuweiten und eine gleichmäßige Wassertiefe herzustellen.
Zudem wird die Spundwand von Liegeplatz 28 im Wasserwechselbereich durch Beschichtung und Herabführung des Betonholms instand gesetzt sowie die Fenderlinie überarbeitet. Im Ostuferhafen wird parallel das Hafenvorfeld erweitert und Schuppen 7 ab dem 27. April in die Abfertigungsprozesse der „MSC Meraviglia“ einbezogen.
REGIONALWIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG DES SEETOURISMUS STEIGT WEITER AN
Die wirtschaftliche Bedeutung des Seetourismus steigt in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt weiter an. In diesem Jahr werden im Kieler Hafen voraussichtlich mehr als 2,2 Millionen Reisende an oder von Bord eines Fähr- oder Kreuzfahrtschiffes gehen.
Dirk Claus:
„Wir bauen unsere Position als einer der führenden Start- und Zielhäfen weiter aus und werden immer häufiger auch von internationalen Gästen während laufender Kreuzfahrten besucht.“
Nach einer jüngst vorgelegten Studie generierten Passagiere bereits in 2017 Umsätze in Höhe von gut 68 Millionen Euro in Kiel. Die Konsumausgaben der Fährpassagiere des Hafens belaufen sich auf mehr als 53 Millionen Euro. Dazu kommen weitere 15 Millionen Euro durch Kreuzfahrer und Crew. Mehr als 100.000 Hotelübernachtungen werden von Passagieren vor oder nach ihrer Kreuzfahrt in Kiel und Umgebung gebucht.
Die durchschnittlichen Ausgaben eines Passagiers, der in Kiel eine Kreuzfahrt beginnt, belaufen sich auf gut 48 Euro. Von den mit Kreuzfahrtschiffen eintreffenden Tagesgästen unternehmen etwa die Hälfte organisierte Ausflüge, 40 % machen individuelle Touren. Zusätzlich zu Ausflugskosten werden je Stop-Over-Gast durchschnittlich knapp 20 Euro in der Region ausgegeben.
SCHIFFSIMMISSIONEN GEHEN IN DER HINTERGRUNDBELASTUNG AUF
Am Kieler Hafen wurden im vergangenen Jahr Immissionsmessungen durchgeführt, deren Ergebnisse nunmehr vorliegen.
Dirk Claus:
„Das Gutachten zeigt, dass Schiffsimmissionen nicht wahrnehmbar sind und in der Hintergrundbelastung aufgehen. Während der Kreuzfahrtsaison sind Immissionswerte sogar geringer als in den Wintermonaten ohne Schiffsbetrieb. Zulässige Grenzwerte werden zu jeder Zeit eingehalten.“
Die Immissionsmessungen begannen Anfang April 2018 und wurden bis zum Jahresende durchgeführt. An den zwei Standorten Hegewischstraße und Fachhochschule Kiel wurde täglich Schwebstaub PM 10 sowie an der Hegewischstraße zusätzlich auch PM 2,5 mittels Referenzverfahren beprobt und nachfolgend gravimetrisch analysiert. Darüber hinaus wurde an beiden Standorten mit Hilfe von Passivsammlern monatlich der Gehalt an Stickoxiden (NO2) bestimmt. An allen Messpunkten unterschritten die untersuchten Parameter die zur Beurteilung herangezogenen Grenzwerte der 39. BImSchV.
Für Schwebstaub PM 10 betrug der städtische Hintergrund gemessen an der Referenzstation Bremerskamp 15 µg/m³ (Jahresgrenzwert: 40µg/m³). Die Belastungen an beiden Messpunkten am Hafen unterschieden sich nicht vom städtischen Hintergrund. Zulässige Grenzwerte wurden an keinem Tag überschritten. Für PM 2,5 ergab sich ein ähnliches Bild. Es wurde ein unterjähriger Mittelwert von 8,1 µg/m³ gemessen (Grenzwert: 25 µg/m³), der ebenfalls im Bereich städtischer Hintergrundbelastung liegt.
Auch die Belastung durch Stickstoffdioxid unterschreitet an den Messstationen den Grenzwert (40 µg/m³) sicher. An der Hewischstraße wurde eine mittlere NO2-Konzentration von 21,3 µg/m³ gemessen, die im oberen Bereich städtischer Hintergrundwerte liegt. Im Bereich der Fachhochschule wurden Konzentrationen von 15,8 µg/m³ gemessen, die der Größenordnung an der Referenzmessstelle am Bremerskamp (14 µg/m³) entsprechen.