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Meyer Werft: Neues Kompetenzzentrum für Spezialschiffe

Meyer Werft: Neues Kompetenzzentrum für Spezialschiffe

© Meyer Werft

Die Meyer Werft, weltweiter Innovationsführer in der Konzeption und im Bau von Kreuzfahrtschiffen, plant am Standort Rostock ein neues Kompetenzzentrum für Spezialschiffe. „Im ersten Schritt möchten wir rund 50 Ingenieure gewinnen. Derzeit beschäftigt die Gruppe insgesamt bereits ca. 1000 Ingenieure, aber wir brauchen weitere Verstärkung“, so Malte Poelmann, Mitglied der Geschäftsleitung Meyer Werft, zuständig für die technischen Büros. „Es ist eine Investition in die Zukunft des gesamten Schiffbaustandortes Deutschlands. Unsere Wahl für Rostock ergibt sich aus dem maritimen Know-how der Region mit einem starken Netzwerk an mittelständischen Partnerfirmen, die Nähe zur Fraunhofer-Gesellschaft, zur Universität Rostock und die Nähe zur NEPTUN WERFT.

Laut dem weiteren Geschäftsführer Manfred Müller-Fahrenholz soll das neue Kompetenzzentrum besonders innovative Lösungen für den Schiffbau entwickeln. Im Vordergrund stehen die Entwicklung klimafreundlicher Antriebe, dazu nachhaltige Lösungen als Nachrüstung bestehender Flotten, Forschungsschiffe und Offshore-Anlagen. Manfred Müller-Fahrenholz weiter: „Für AIDA Cruises haben wir auf der AIDAnova erfolgreich den weltweit ersten LNG-Antrieb in Fahrt gebracht. Nicht nur die Kreuzfahrtbranche wartet auf weitere Entwicklungen für emissionsarme, klimafreundliche und nicht zuletzt auch energieeffiziente Neuentwicklungen. In all diesen Bereichen streben wir über den Standort Rostock die Innovationsführerschaft an – und zwar weltweit.“

Auch der Betriebsrat der Neptun Werft Rostock, Thomas Behrens, sieht große Chancen für das geplante Kompetenzzentrum: „Aktuell müssen uns leider Kollegen in der Fertigung der Werft verlassen. Aber nur wer zukunftsfähige Schiffe entwickelt, kann auch für den Bau und somit weitere Arbeitsplätze in der Fertigung sorgen.“

„Die Situation ist äußerst anspruchsvoll, am Standort Rostock und auch am Standort Papenburg verlieren zahlreiche Mitarbeiter vor allem aus Produktionsbereichen ihren Arbeitsplatz. In der Fertigung haben wir in den kommenden Jahren 40 Prozent weniger Arbeit. Gleichzeitig haben die Ingenieure in den Technischen Büros durch neue Einzelaufträge etwa 40 Prozent mehr Arbeit zu bewältigen. Auch in Papenburg suchen wir für diesen Bereich weitere Mitarbeiter“, erklärt Malte Poelmann.

Das künftige Kompetenzzentrum in Rostock verbindet Arbeit an nachhaltigen Zukunftslösungen mit gleichzeitig sehr hoher Jobsicherheit. Trotz der weltweiten Corona-Krise ist es der Meyer Werft gelungen, sämtliche Aufträge zum Bau neuer Kreuzfahrtschiffe zu halten. Dazu kommt der Bau eines kleinen Kreuzfahrtschiffes mit LNG-Antrieb für den japanischen NYK-Konzern. Malte Poelmann: „Der einzige Neubauauftrag für ein Kreuzfahrtschiff, der weltweit vergeben wurde.“ Ende Juli erhielt die Werft den Auftrag für den Bau eines Appartementschiffes, die M/Y Njord, das zusätzlich zu einem LNG-Antrieb auch über eine Hybrid-Batterie-Anlage verfügt und ozeanografische Forschungseinrichtungen an Bord haben wird. In Kooperation mit der Lürssen Werft sollen zudem zwei Marine-Betriebsstoffversorger gebaut werden.

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