Lissabon ist die Hauptstadt eines flächenmäßig kleinen Landes, dabei einer der größten Seefahrer- und Entdeckernationen der Welt. Vor Jahrhunderten brachen von Portugal aus Haudegen wie Vasco da Gama und ihre nicht minder mutigen Mannschaften mit Segelschiffen auf, steuerten auf den unberechenbaren Atlantik und ins Ungewisse, um neue Länder sowohl zu entdecken wie zu erobern. Heutzutage kommen Urlauber per Schiff vom Atlantischen Ozean in die geschichtsträchtige Hauptstadt gefahren, um sie zu erkunden. Bei der beeindruckenden Einfahrt in die Tejo-Mündung heißt backbord, also links, der Torre de Bélem die Kreuzfahrer des 21. Jahrhunderts willkommen. Kurz darauf passiert das Schiff das auf derselben Seite gelegene Denkmal Padrão dos Descobrimentos – das Denkmal der Entdeckungen –, welches an die Seefahrerära erinnert. Steuerbord ragt die imposante Christusstatue 104 Meter in den Himmel. Diese drei Wahrzeichen können bei einem Landausflug besichtigt werden. Bereits vorm Anlegen nehmen einem der Glanz und die stets präsente Geschichte der Stadt gefangen.
Schmelztiegel der Kulturen
Neben Kelten, Phöniziern und Römern herrschten die Mauren für eine Zeitlang in Portugal. Das Castelo de São Jorge ist ein wahres Zeugnis davon. Eine Besichtigung der hoch über der Altstadt thronenden, von Mauren errichteten Festung bietet nicht nur das Erleben bedeutender Historie, sondern ebenfalls eine großartige Aussicht über Lissabon. Abgesehen von Denkmälern zeugt bis dato das alltägliche Leben von der Kolonialzeit. Die bunte Mischung der Einwohner ist allgegenwärtig. Vor allem Afrikaner und Brasilianer sind hier seit langer Zeit zu Hause. So verwundert es nicht, wenn aus Restaurants und Kneipen Samba oder afrikanische Musik tönt – die entsprechenden Speisen schmecken köstlich.
Die Musik Portugals: Der Fado
Fado spielt jedoch nach wie vor die größte musikalische Rolle in Lissabon. Die sehnsüchtigen Lieder geben das Lebensgefühl der überaus herzlichen und liebenswerten Portugiesen wieder: Saudade – annähernd mit Wehmut oder Melancholie zu übersetzen. Am passendsten hört man Fado in der Alfama, wo er zum ersten Mal gesungen wurde, wo ihm ein eigenes Museum gewidmet ist; und womit man bei einem Muss eines Kreuzfahrtausfluges in Lissabon ankommt.
Sehenswürdigkeiten Lissabons
Im ältesten Stadtviertel Alfama führen schmale Gassen, fast einem Labyrinth gleich, zwischen alten pastellfarbenen Häusern auf einen der sieben Hügel der Hauptstadt zum Castelo hinauf. Die sich ebenfalls in dem Stadtteil befindende Catedral Sé Patriarcal besticht mit ihrem Stilmix, der sich seit dem Baubeginn im Jahre 1147 aufgrund vieler Umbauten im Laufe der Jahrhunderte herausbildete. Auch wenn sie mittlerweile eine Touristenattraktion ist, sollte sich keiner eine Fahrt mit der legendären Tram 28 durch die Alfama entgehen lassen: Für Einheimische ist sie ein selbstverständliches öffentliches Verkehrsmittel – und manchmal springen heute noch die „Trittbrettfahrer“ während der verlangsamten Fahrt um die engen Ecken auf, halten sich außen fest, um vor der nächsten Station wieder abzuspringen. Ebenso verkaufen Frauen wie eh und je vor den Häusern selbstgebrannten Ginjinha, einen Kirschlikör, der es in sich hat. Neben den Fado-Bars laden charmante, kleine Restaurants und Pastelarias zu unwiderstehlichen Leckereien ein, die bei Kreuzfahrtausflügen unbedingt probiert werden möchten.
Essen in Lissabon
Landausflüge in Lissabon machen Appetit auf landestypisches Essen. Ähnlich wie den Portugiesen nachgesagt wird, sie seien eher bodenständig, ist ihre Küche: zu sehen am Nationalgericht Caldo verde, einer deftigen und wohlschmeckenden Kohlsuppe. Frischer als hier an der Atlantikküste können Fisch und Meeresfrüchte nicht sein. Trotzdem ist gleichermaßen der traditionelle Bacalhau – als getrocknete, gestapelte Stockfischplatten auf Märkten zu sehen und zu riechen – kaum wegzudenken. Zubereitet als Pastéis de bacalhau, frittierte Stockfischbällchen, sind sie ein Genuss. Die Weine Portugals können sich mehr und mehr mit denen Spaniens und Frankreichs messen lassen. Der Vinho verde, der entgegen seinem Namen keinesfalls grün daherkommt, ist stattdessen ein spritziger, leichter Wein – eine einmalige Spezialität. Schon die Schaufenster der Pastelarias sind ein Augenschmaus. Genauso gut wie die Backwaren und die süßen Teilchen aussehen, munden sie. Eine Pasteis de Nata ist ein delikates Pflichtprogramm.
All das lässt sich auch in Cafés und Restaurants rund um Portugals prominentesten Platz in besonders schöner Umgebung genießen. Der Praça de Dom Pedro IV im Zentrum ist seit seiner Entstehung im Mittelalter ein Treffpunkt für Lissabonner. Flankiert von zwei Barockspringbrunnen, ragt in der Mitte das Standbild vom namensgebenden König in die Höhe. Eine festliche und zugleich fantastische Atmosphäre verströmt der wellenförmig angelegte Mosaikboden, der das Aufeinandertreffen von Tejo und Atlantik widerspiegelt. Bei Landausflügen in Lissabon sollte ebenso ein wenig Müßiggang am Praça do Comércio eingeplant werden. Der Platz mit seinen Arkaden liegt direkt am Fluss. Unweit der zwei Plätze lädt der Elevador de Santa Justa die Besucher zu einem kurzen, aber außergewöhnlichen Erlebnis ein: Der 1902 konstruierte, gusseiserne, architektonisch extravagante Personenaufzug befördert seine Passagiere von der zentralen Baixa in den höher gelegenen Stadtteil Chiado sowie auf eine noch höhere Aussichtsplattform, von der die gesamte Schönheit dieser Stadt am Tejo zu erfassen ist.
Kreuzfahrtausflug in Lissabon vorab planen
Wer mit dem Kreuzfahrtschiff nach Lissabon reist, der hat viel zu entdecken. Von den historischen Sehenswürdigkeiten, die die Geschichte über Eroberung, aber auch Aufbruch in die neue Welt erzählen zu den kulinarischen Besonderheiten des Landes zur Lebensfreude der Bewohner der portugiesischen Hauptstadt, die sich u.a. durch den Fado aber auch die vielen kleinen Straßencafés, Restaurants und guten Weine ausdrückt. Da die Zeit während eines Landganges meist begrenzt ist, sollte man vorab bereits planen, was man alles sehen und erleben will. Für wen die Kreuzfahrt in der Hauptstadt Portugal endet oder beginnt, der sollte nach Möglichkeit ein paar weitere Tage einplanen, denn es gibt so viel zu entdecken.