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Zuletzt aktualisiert 9. Juni 2023 von Walter Schrader

Was muss ich tun, wenn ich selbst am Steuer eines Schiffs stehen möchte?

Sportbootführerschein

Wenn du selber am Steuer eines Schiffs stehen möchtest, ist der einfachste Start in die nautische Karriere der Sportbootführerschein. Dabei handelt es sich um eine amtliche Fahrerlaubnis, welche das Führen von Sportbooten auf den Straßen der Binnen- und Seeschifffahrt genehmigt. Generell ist der SBF für die private Nutzung gedacht. Wer das Boot kommerziell nutzen möchte, benötigt dafür ein entsprechendes Berufspatent.

Informationen über den Sportbootführerschein

Der Sportbootführerschein erlaubt es dir, ein Schiff mit einem leistungsstarken Motor zu führen. Als grundsätzliche Voraussetzung für den Erhalt ist ein Mindestalter von 16 Jahren erforderlich. Des Weiteren muss eine ausreichende Hör- und Sehfähigkeit vorhanden sein sowie ein guter allgemeiner Gesundheitszustand, belegt durch ein ärztliches Attest. Auf diese Weise stellt der Gesetzgeber fest, dass keine Krankheiten vorliegen, welche das Führen von Sportbooten unmöglich machen. Darüber hinaus müssen die Anwärter ihre Verlässlichkeit bei der Anmeldung zur Prüfung demonstrieren. Zu diesem Zweck ist das Einreichen einer Kopie des KFZ-Führerscheins notwendig.

Wenn du keinen KFZ-Führerschein hast, reichst du an dieser Stelle ein Führungszeugnis ein. Falls es sich um minderjährige Antragssteller handelt, wird weder eine Kopie des KFZ-Führerscheins noch das Führungszeugnis benötigt. In diesem Fall reicht die Unterschrift einer erziehungsberechtigten Person aus. Mehr über den Bootsführerschein erfährst du auf dieser Webseite.

Gesetzliche Vorschriften im Bezug auf den Sportbootführerschein

Als gesetzliche Grundlage für den Sportbootführerschein Binnen und See dient die Sportbootführerscheinverordnung (SpFV). In dieser Verordnung ist festgeschrieben, unter welchen Umständen und auf welchen Gewässern der entsprechende Führerschein vorgeschrieben ist. Außerdem beinhaltet die SpFV die konkreten Inhalte der theoretischen und der praktischen Prüfung, um den SBF-Binnen oder SBF-See zu erhalten. Des Weiteren führt sie die dafür zuständigen Stellen in Deutschland auf.

Aufbau der Prüfung

Die Prüfung für den Sportbootführerschein besteht aus einem theoretischen Teil und einem praktischen Teil. Beim theoretischen Teil unterscheidet sich der amtliche Fragenkatalog für die Binnen- und Seeschifffahrt. Der SBF-Binnen umfasst sowohl Basisfragen als auch spezifische Binnenfragen. Bei den Basisfragen geht es um die Befähigung zur Seemannschaft. Damit sind die folgenden Fertigkeiten gemeint, welche zum Führen eines Bootes erforderlich sind:

  • Allgemeine Schifffahrtszeichen
  • Seemännische Begriffe
  • Verhalten im Notfall

Dagegen drehen sich die spezifischen Binnenfragen um die Regeln, welche auf den Binnenschifffahrtsstraßen herrschen:

  • Vorfahrtsregeln beim Schleusen
  • Schallsignale bei der Binnenschifffahrt
  • Verhalten bei Hochwasser

Im Vergleich dazu besteht die Theorieprüfung zum SBF-See aus einem Teil mit Multiple-Choice-Fragen und einem weiteren Teil mit Navigationsaufgaben. Bei diesem Fragenkatalog gibt es ebenfalls Basisfragen und spezifische See-Fragen, welche die Seemannschaft betreffen. Die spezifischen See-Fragen beziehen sich auf diese Regeln zum Befahren von Seeschifffahrtsstraßen:

  • Funktion von Leuchtfeuern
  • Schallsignale bei der Seeschifffahrt
  • Ausweichregeln auf See

Darüber hinaus musst du die Navigationsaufgaben mit einem speziellen Navigationsbesteck auf Ausschnitten von Seekarten korrekt lösen. So beweist du während der Theorieprüfung, dass du die Kurse und Peilungen richtig eintragen sowie die verwendeten Zeichen lesen und vorliegende Distanzen berechnen kannst. Im Anschluss musst du während der Praxisprüfung für den SBF-Binnen und SBF-See mit dem Boot eine Reihe von Manövern fahren, ebenso wie Seemannsknoten akkurat knüpfen.

Unterschiede SBF-See und SBF-Binnen

Mit dem SBF-Binnen bekommst du die Berechtigung zum Führen von Booten auf deutschen Straßen der Binnenschifffahrt. Die Sportboote dürfen eine Länge von bis zu 20 Metern sowie einen Verbrennungsmotor mit mehr als 15 PS haben. Wenn zur Ausstattung ein Elektromotor gehört, ist die Prüfung schon bei mehr als 10,2 PS vorgeschrieben. In der Regel ist das Führen von Booten, die einen Motor mit einer kleineren Antriebsstärke haben, auf den meisten Binnengewässern ohne Bootsführerschein möglich. Um auf den Straßen der Seeschifffahrt ein Sportboot mit den vorher genannten PS-Stärken zu führen, brauchst du den SBF-See. Zu diesem Revier gehört der gesamte Bereich bis zu 3 Seemeilen vor der Küste, ebenso wie die Emsmündung und bestimmte Fahrwasser außerhalb der Zone von 3 Meilen. Beide Sportbootführerscheine werden auf allen gängigen Revieren im Ausland anerkannt.

Beruflich ein Schiff steuern

Wer beruflich ein Schiff steuern möchte, braucht dafür ein gesondertes Berufspatent. Dieses gilt als grundlegende Befähigung für die gewerbliche Nutzung von Booten und ist auf allen Wasserstraßen der EU valide. Zur Auswahl stehen verschiedene Berufspatente, unter anderem das Patent für Kreuzfahrtschiffe oder das Bodenseeschifferpatent. Darüber hinaus ist für risikoreiche Strecken eine Patenterweiterung in Form einer Zusatzprüfung notwendig, welche die Streckenkunde betrifft. Dazu gehören unter anderem der Rhein sowie gewisse Teilbereiche der Donau, Elbe und Weser. Ergänzend zum jeweiligen Bootsführerschein und dem Berufspatent braucht der Bootsführer einen Funkschein. Das ist aber nur der Fall, wenn eine Funkanlage an Bord vorhanden ist.

Fazit

Wenn du dich für die Binnen- oder Seefahrt interessierst und dir ein stärker motorisiertes Boot kaufen oder leihen willst, benötigst du dafür einen Sportbootführerschein. Dabei handelt es sich um eine gesetzliche Vorschrift, die bestimmten Regelungen unterworfen ist. Mit dem Erhalt wirst du zum Bootsführer, der in Eigenregie auf den nationalen und internationalen Gewässern unterwegs sein kann.

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