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Zuletzt aktualisiert 1. September 2022 von Walter Schrader

Fähre vs. Flugzeug: Reisen mit der Fähre sind grundsätzlich ein wenig klimaschonender als Flüge

Mit dem drohenden Klimawandel konfrontiert, ist es Zeit, etwas zu tun. Laut Experten hilft lediglich eine drastische Reduktion des CO-Fußabdruckes. Vor allem Reisen mit dem Flugzeug sind wahre CO-Verschwendungen. Durchschnittlich werden pro Flugkilometer 380 g CO produziert. Deutlich umweltfreundlicher sind Fähren. Mit Passagieren stoßen sie nur etwa 18 g CO/Kilometer aus, mit Autos an Bord etwa 128 g. Viele Reedereien wollen das sogar noch toppen und entwickeln hybridfähige Fähren.

Schifffahrt und Nachhaltigkeit: TUI und Co. wollen noch „grüner“ werden

Bereits jetzt sind Reisen mit dem Schiff bzw. der Fähre deutlich umweltfreundlicher als mit dem Flugzeug. Doch damit möchten sich große Reedereien nicht zufriedengeben und setzen auf weitere Innovationen. TUI Cruises geht dabei als Leuchtturm der Branche voran und setzt künftig bei seinen neuen Schiffen auf Gasantriebe und Stoffe mit reduziertem CO-Fußabdruck.

Ziel ist es, die wachsende Nachfrage in der Kreuzfahrtbranche nicht am Rücken der Umwelt auszutragen und emissionsarm zu reisen. Der erste Neubau der „Mein Schiff 7“ ist für 2024 anvisiert, 2026 soll ein weiteres Schiff mit nachhaltigem Gasantrieb kommen.

Auch der Fährbetrieb wird künftig umweltschonender

Neben der Kreuzfahrtbranche setzen auch immer mehr Fähranbieter auf Nachhaltigkeit bei jeder Seemeile. Auch auf den besten Fährverbindungen zwischen Deutschland und Dänemark (Insel Fehmarn-Insel Lolland, Rostock-Gedser) setzt auch Betreiber Scandlines auf Nachhaltigkeit. Die grüne Trendwende hat längst bei der deutsch-dänischen Reederei mit Sitz in Hamburg begonnen. Bereits 2013 begann die Umrüstung auf Hybridantriebe, mittlerweile sind sechs von sieben Fähren damit ausgestattet. Durch die innovative Kombination aus Diesel- und Hybridantrieb ließ sich der CO-Ausstoß jährlich um mehr als 15.000 Tonnen reduzieren.

Die Fährverbindungen zwischen Deutschland und Dänemark sind längst keine Umweltverschmutzer mehr. Neue Hybridantriebe sorgen für einen reduzierten CO-Ausstoß von über 20 Prozent.

Inwieweit sich die Fährangebote langfristig als klimaschonende Alternative etablieren, hängt maßgeblich vom Verhältnis der Passagiere sowie Automitnahmen ab. Wird die Fährbelegung möglichst effizient mit einer Belegung von vier Personen/Fahrzeug genutzt, könnten die Emissionen auf 43 g/Personenkilometer sinken.

Leinen los für die Elektrofähren in Dänemark

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Dänemark soll der CO-Abdruck künftig beim Pendeln der Fähren zwischen den unzähligen Inseln reduziert werden. Einen ersten Meilenstein setzte damit die elektrisch betriebene Fähre „Ellen“, die mit nur einer Stromladung ca. 100 Kilometer zurücklegen kann. Nicht nur die CO-Freiheit überzeugt, sondern auch die durch den Antrieb verbundenen geringeren Betriebskosten. Sie sollen laut Betreiber im Vergleich zu Dieselmotoren etwa 24 Prozent niedriger liegen.

Schwedens bekannte Hurtigruten setzen verstärkt auf Hybridantriebe

Dass die Schifffahrtsbranche mit vereinten Kräften den grünen Trend schaffen möchte, zeigen Beispiele anderer Reedereien. Hurtigruten stellte beispielsweise 2019 eines von insgesamt drei Schiffen in Dienst, die mit Hybridantrieb ausgestattet sind: die MS Amundsen. Damit soll der CO-Ausstoß nachhaltig um 20 Prozent verringert werden. Durch den effizienten und umweltschonenden Antrieb ermöglicht die MS Roald Amundsen als Expeditionsschiff Fahrten in empfindlichen Gewässern, beispielsweise der Arktis. Insgesamt wurden bis 2021 mehr als sechs Schiffe nachhaltiger, darunter Flüssigerdgas, Biogas sowie Batterieantrieb.

Sustainable Cruise Project: auch in der Mittelmeerregion gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit

Die Mittelmeerregion gehört bei Kreuzfahrtfans zu den beliebtesten Routen. Doch die empfindlichen Gewässer sind durch das wachsende Schiffsaufkommen und die CO-Emissionen bedroht. Die Reederei Costa will als einer der Mittelmeer-Spezialisten mit gutem Beispiel vorangehen. Die Costa Smeralda ist die neue Queen der Nachhaltigkeit, trotz oder gerade wegen ihrer Größe und innovativen Konzeption.

Das Schiff wird durch Flüssigerdgas angetrieben, was zu einer deutlichen Emissionsreduzierung führt. Auch das innovative LED-Konzept an Bord sorgt für maximale Energieeffizienz und bringt enormes Einsparpotenzial. Auch das Thema nachhaltige Verpackungen wurde an Bord umgesetzt. Einwegverpackungen und Plastik finden sich kaum noch, stattdessen werden Teller, Becher oder Strohhalm aus einem biologisch abbaubaren Bio-Kunststoff verwendet.

Zu den wichtigsten Anliegen gehört die Wasserersparnis. Wann immer möglich, nutzt das Schiff entsalztes Wasser und bezieht seine Wasserversorgung vor allem aus geeigneten Gegenden.

Mit der Costa Smeralda leistet die Reederei einen Beitrag zum von der EU-finanzierten Projekt „LOCATIONS“, was vor allem den wirtschaftlichen Nutzen des Kreuzfahrttourismus im Mittelmeerraum verbessern und die Umweltschäden verringern will.

AIDA Cruises nimmt das Thema Nachhaltigkeit ebenfalls ins Visier

Der Bugwelle des nachhaltigen Schiffsverkehrs kann sich kaum noch eine Reederei entziehen und will es auch gar nicht. AIDA Cruises will bei ihrer Flotte ebenfalls mehr Einsparpotenzial nutzen und deutlich umweltschonender fahren. So werden bereits viele Schiffe mit LNG betrieben. Wo diese Option nicht möglich ist, setzt der Kreuzfahrtriese auf Advanced-Air-Nachrüstungen. Auch die Wasseraufbereitung wird konsequenter betrieben. Bilgenwasser-Behandlungsanlagen kommen fortan auf den Schiffen zum Einsatz und auch an Bord sind verschiedene Wassersparkonzepte etabliert. Mit einem neuen Rumpf- und Propellerdesign spart die Reederei zusätzliche Betriebskosten bei den Schiffen und auch an eine umweltschonende Belüftung wurde gedacht. Ein weiterer Meilenstein bei den AIDA-Schiffen ist die Umrüstung bzw. Nachrüstung für grünen Ladestrom.

Wie Costa setzt auch AIDA großen Wert auf Abfallvermeidung bzw. -trennung. An Bord gibt es nur noch Einweggeschirr aus nachhaltigem Anbau. Lässt sich Kunststoffverpackung nicht vermeiden, wird auf fachgerechte Entsorgung sowie Recycling an Land geachtet.

Auch die Schiffe der Costa-Reederei werden nachhaltiger. Hybridantriebe, effiziente Wasseraufbereitung, Plastikvermeidung und vieles mehr gehören zum Nachhaltigkeitskonzept des Mittelmeer-Experten.

MSC Cruises nutzt Trimmoptimierung und effizientere Routenplanung für mehr Nachhaltigkeit

Um bei gleicher Leistung weniger Kraftstoff zu verbrauchen, nutzt ein weiterer Kreuzfahrtgigant eine spezialisierte Trimmoptimierung. MSC Cruises hat auf seinen Schiffen jedoch auch spezielle HVAC-Systeme für energiesparende Kälte- und Wärmeverteilung sowie intelligenter Belüftung und Heizung integriert. Künftig werden alle neugebauten Schiffe mit LNG-Verbrennung oder Abgasreinigungssystemen ausgestattet sein. Schiffe, die bereits in Dienst stehen, erhalten eine Nachrüstung.

Beim Wasserverbrauch agieren die Schiffe von MSC Cruises besonders nachhaltig. Verbrauchtes Wasser wird in Eigenproduktion hergestellt. Der Wasserabfluss wiederum wird streng gereinigt, um keine schädlichen Partikel abzuleiten. Zusätzlich unterstützt die Reederei „Marevivo“. Die Organisation setzt sich für Artenvielfalt und Nachhaltigkeit sowie Meeresschutzgebiete ein und wird durch MSC Cruises mit Zuwendungen unterstützt. Gemeinsam wurde beispielsweise das Projekt „SEAGULL DOLPHINS“ ins Leben gerufen, bei dem Grundschüler mehr über den Lebensraum der Äolischen Inseln lernen und für nachhaltigen Umweltschutz sensibilisiert werden.

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